| Home | 28-Oktober-2001
Grand Canyon Aktuelle Temperatur und Uhrzeit

Für uns war diese laute und unruhige Nacht 5:30 Uhr zu Ende. Das Thermometer an unserem Wecker zeigte zwar nur 14°C, aber wir ließen uns dennoch ein Frühstück im Freien nicht nehmen. Als wir endlich aufbrachen, war es bereits 8 Uhr. Zwischendurch hatte uns der nicht richtig funktionierende Warmwasserbereiter beschäftigt - das Überdruckventil leckte. Mit ein paar kurzen Hammerschlägen war das Problem halbwegs behoben. In die Werkstatt wollten wir deswegen nicht. Auf dem Weg zum Grand Canyon NP machten wir in Williams einen kurzen Tank- und Einkaufsstop. Die Benzinpreise schwanken sogar innerhalb eines Ortes so gewaltig, daß sich eine Viertelstunde zusätzliche Fahrt auf alle Fälle auszahlt. Im Nachhinein können wir sagen, daß wir hier am günstigsten in den 3½ Wochen unseres Trips tanken konnten.
Erste Aussicht
Im Grand Canyon NP 12 Uhr angekommen, fuhren wir zuerst schnurstracks zum Mather Campground, in welchem wir einen Stellplatz über das Internet von Deutschland aus reserviert hatten ($15 pro Nacht). Der Campingplatz ist sehr schön im Wald gelegen und großräumig angelegt. Nur die sanitären Einrichtungen ließen zu wünschen übrig und so griffen wir lieber auf unser Wohnmobil zurück.

Nachdem der Stellplatz gesichert war, ging´s zu Fuß zum neu errichteten Visitor Center und dem ersten Aussichtspunkt Mather Point. Der erste Eindruck von der Größe und Tiefe des Grand Canyons war überwältigend, überhaupt nicht vergleichbar mit bereits gesehenen Fernsehbildern.Ticket IMAX-Kino Am Nachmittag fuhren wir nochmals mit dem Wohnmobil zum Parkeingang nach Tusayan zurück, um im dortigen IMAX-Kino (Eintritt $9.50) den Grand Canyon Film "The Hidden Secrets" anzuschauen, der als Einstimmung auf den Grand Canyon genau das Richtige und sehr zu empfehlen ist. Eigentlich wollten wir anschließend das Steak House in Tusayan ausprobieren, welches andere USA-Reisende empfohlen hatten. Nachdem aber keine Speisekarte aushing, entschieden wir uns doch für Fast Food und statteten Wendy´s einen Besuch ab (unserer Meinung nach die beste Fast Food-Kette in den USA).

Nach der kleinen Stärkung ging´s dann zurück in den Park zum Grand Canyon Village.Aussichtspunkt am West Rim Drive Von dort aus erkundeten wir den West Rim Drive des Canyons, von welchem mehrere Aussichtspunkte grandiose Ausblicke auf den Grand Canyon eröffnen. Die dort entlangführende Straße ist jedoch von Memorial Day (gelegentlich noch früher) bis mindestens Labor Day für den Individualverkehr gesperrt. In dieser Zeit muß man auf den Shuttle Bus Service (bei uns noch kostenfrei) zurückgreifen. Wir fuhren mit dem Shuttle zunächst bis zum Prima Point. Von da liefen wir bis Hermit´s Rest, dem letzten Stop am West Rim Trail. Mit dem Shuttle ging´s dann zurück bis zum Mohave Point, von wo aus wir uns den Sonnenuntergang anschauten. 10 Uhr war Zapfenstreich, da wir für den nächsten Tag eine zeitige und anstrengende Wandertour geplant hatten.

Der Einstieg in den CanyonEin kühler Morgen

Gigantischer Blick am Plateau PointFreitag, der 18.05. - der erste Tag ohne Autofahrt. 5 Uhr in der Früh standen wir auf. Wir wollten uns den Sonnenaufgang (5:30 Uhr) ansehen und dann zeitig unsere Wanderung auf dem Bright Angel Trail beginnen, einem der Wege, der in den Canyon hineinführt. Auf uns wartete eine Strecke von 19,6 km mit einem Höhenunterschied von 974 m. So früh war es noch recht frisch und wir konnten am Anfang lange Sachen gut vertragen. Den Abstieg zum Plateau Point bewältigten wir in 2 ½ Stunden. Wie es schien, waren wir für den Tag die Ersten dort. Die Aussicht bzw. die Einblicke in den Canyon waren gigantisch. Die Idylle und Ruhe am Plateau Point nutzten wir gleich für ein ausgiebiges Frühstück.

Blick auf den ColoradoAm Plateau Point

Nach 1 Stunde Pause nahmen wir den Aufstieg in Angriff. Inzwischen war es auch recht warm geworden (ca. 35°C).Wand des South Rim Schritt für Schritt bezwangen wir die Wand des South Rim vom Grand Canyon. Wir mußten auf dem Weg nach oben etliche Pausen einlegen. Das Wasser, was wir bei uns hatten, floß unsere Kehlen nur so hinunter. Jetzt kamen uns auch mehr Leute entgegen als am Morgen sowie geführte Maultiertouren, die immer eine riesige Staubwolke verbreiteten. Stück für Stück kämpften wir uns nach oben, die Beine wurden immer Der Condor - selten in der freien Wildbahnschwerer und wollten uns kaum noch tragen. Zum Glück versteckte sich die Sonne immer wieder hinter ein paar Wolken. In der Hitze hätten wir sonst länger als 3¾ Stunde für den Aufstieg benötigt. Kurz vor dem Ziel hatten wir noch seltenes Glück. Ein Condor saß ganz ruhig und gelassen auf einem Fels am Weg und ließ sich von uns beobachten. Oben angekommen, folgten wir dem Ruf unseres Wohnmobils und der Duschen.

Nachdem wir uns vom Staub des Grand Canyon befreit hatten, fuhren wir zum ersten Mal zur Dump Station.dringend notwendiger Schuhputz Hier stellten wir fest, daß die Anzeige eines Abwassertanks nicht richtig funktionierte, da sie nach dem Entleeren immer noch "voll" anzeigte. Am Abend grillten wir leckere Rindersteaks. Zum Abschluß des Tages fuhren wir mit dem Shuttle zum Visitor Center und beobachteten vom Mather Point aus den Sonnenuntergang. Viel war allerdings nicht zu sehen, da es sich sehr bewölkt hatte.

Sonnenuntergang nach einem GewitterAm Samstag, den 19.05., standen wir "erst" gegen 6 Uhr auf. Ein weiterer Sonnenaufgang hatte sich aufgrund der Bewölkung erübrigt. Um 7:30 Uhr brachen wir auf und fuhren den East Rim Drive entlang aus dem Grand Canyon NP heraus. An den Aussichtspunkten Grandview Point, Moran Point, Lipan Point und Desert View legten wir kurze Foto- bzw. Videostops ein.

Unsere Tips


Wer gern im Park mit seinem Wohnmobil übernachten möchte, der sollte sich möglichst im voraus einen Stellplatz reservieren (per Internet oder telefonisch). Im Park gibt es nur zwei große Campingplätze, die sich sehr schnell füllen (insbesondere in der Hochsaison).

Um den Grand Canyon so richtig zu erleben, kann man mindestens einen Tag für eine Wanderung in die Tiefen des Canyons einplanen. Wer mit dem Gedanken spielt, an einem Tag bis hinunter zum Colorado und wieder hinauf zu laufen, der sollte diesen so schnell wie möglich wieder verwerfen. Auch für Durchtrainierte ist solch ein Unterfangen lebensgefährlich. Überall im Park wird davor gewarnt. Die Hitze im Canyon wird allzu oft unterschätzt sowie das eigene körperliche Leistungsvermögen überschätzt. Wer so eine Tour plant, muß mindestens eine Übernachtung im Canyon einplanen und hier sind Reservierungen bis zu einem halben Jahr vorher notwendig. Wichtig! Bei den Wanderungen sollte man immer genügend Wasser bei sich haben. Unsere 4 Liter haben gerade so gelangt.

Entgegen unserer Erwartung zeigte sich im Grand Canyon NP, daß der Supermarkt noch vertretbare Preise hat. Auch wir benötigten noch diverse Kleinigkeiten und waren hier positiv überrascht. Auch die Idee mit den kostenfreien Shuttle-Bussen ist gut und wird rege von Besuchern genutzt.


Route 66Antelope Canyon