Montag, 21.05. Gegen 6 Uhr war die Nacht für uns mal wieder zu Ende, denn wir wollten rechtzeitig im Arches NP ankommen, um einen der begehrten Campingplätze im Park zu ergattern. Wir hatten gehofft, daß der Wind nachläßt. Dem war aber nicht so. Ronny mußte sich ziemlich anstrengen, um das Wohnmobil auf der Straße zu halten. Auf unserer Fahrt durch Mesa Verde wurden wir zum ersten Mal auf ein quietschendes Geräusch unter unserem Wohnmobil aufmerksam. Wie es schien, hatte sich durch die starken Winde ein Hitzeschild, daß den Propangastank vor dem heißen Auspuff schützte, gelockert. Von den ursprünglich 6 Schweißnähten waren nur noch 2 intakt, die übrigen waren völlig durchgerostet. Das beunruhigte uns schon etwas. Auf dem Weg durch Colorado wurde das Geräusch durch den Seitenwind immer lauter und wir wußten, lange hält das nicht mehr. Wir befürchteten, daß das Schild irgendwann ganz abfallen und unter Umständen den Unterboden oder die Reifen des Wohnmobils beschädigen würde.

Bevor wir uns jedoch um das Wohnmobil kümmerten, fuhren wir zum Parkeingang und reservierten einen Stellplatz auf dem Devils Garden Campground ($10). Danach riefen wir zunächst bei der Service-Hotline von El Monte an. Wir wollten wissen, ob wir das lose Blech einfach abreißen konnten oder das Fahrzeug besser in die Werkstatt schaffen sollten. Da uns keiner eine klare Antwort geben wollte, brachte das Telefonat im Endeffekt nicht viel, außer das wir El Monte benachrichtigt hatten. Unter einer Service-Hotline verstehen wir eigentlich etwas anderes. Also fuhren wir erst einmal in den Park zum Campingplatz. Nachdem wir uns einen schönen Stellplatz inmitten von Felsformationen für unser Wohnmobil ausgesucht hatten, ging es zurück nach Moab auf der Suche nach einer Werkstatt. Das Hitzeblech einfach zu entfernen, war aufgrund der noch vor uns liegenden Strecke durch das Death Valley die schlechtere Alternative, also ließen wir es in der Werkstatt wieder befestigen. Als der Mechaniker mit einem Schweißgerät in der Nähe des Propangastankes hantierte, war uns das nicht so ganz einerlei. Die Gründlichkeit, die dem Deutschen oftmals nachgesagt wird, bewahrte uns vor einem noch größeren Schaden. Durch das Schweißen hatte die Ummantelung eines elektrischen Kabels Feuer gefangen, was wir glücklicherweise entdeckt hatten. Nachdem dieser Schaden auch noch behoben war, konnten wir uns endlich wieder den schöneren Dingen zuwenden. Nach einem Tank- und Einkaufsstop gingen wir kurz noch was essen (Burger King).

Endlich konnten wir uns gegen 15 Uhr dem Park widmen. Wir fuhren die Stichstraße entlang, die durch den Park führt und hielten an den verschiedenen Aussichtspunkten (Park Avenue, Balanced Rock, …). Auf einer kleinen Wanderung erkundeten wir anschließend die Windows Section mit dem bekannten Nord- und Südfenster und dem Double Arch. Krönender Abschluß des Tages war die Wanderung zum Delicate Arch, wo wir auf den Sonnenuntergang warteten. Die rötliche Färbung der Felsen in Arches kommt besonders schön bei Sonnenaufgang bzw. Sonnenuntergang zur Geltung.

Am nächsten Morgen, Dienstag den 22.05., waren wir froh, mal etwas ausschlafen zu können. 8 Uhr weckte uns die Sonne bei 15 °C. Der Campingplatz verdient zurecht die Bezeichnung, "einer der schönsten Campingplätze der USA" zu sein. Nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir dann gegen 11 Uhr zu unserer Wanderung durch den Devils Garden aufgebrochen, der unmittelbar in der Nähe von unserem Campingplatz lag. Vorbei an Tunnel- und Pine Tree Arch ging es zum Landscape Arch, dem Bogen mit der größten Spannweite der Welt (96m). Etwas schwieriger und unwegiger wurde es auf dem weiteren Weg zum Double-O-Arch. Dort trafen wir kaum noch Leute. Wir entschieden uns, nicht den gleichen Weg zurück zu gehen, sondern den primitiveren Weg zu nehmen, der eine Meile länger war. Anke, die vorher schon mal im Arches NP gewesen war, hatte jedoch vergessen, wie viele Aufs und Abs es auf dem Weg gab und daß man manchmal die Hände zum Klettern zur Hilfe nehmen mußte. Gegen 15 Uhr waren wir dann wieder auf unserem Campingplatz mit dem ersten kräftigen Sonnenbrand angelangt und machten am Nachmittag einen auf faul. Es tat richtig gut, ein bißchen abzuspannen.