| Home | 05-April-2005
Luxor/Theben

Ramses-Statuen am EingangAm Nachmittag gingen wir in Luxor vor Anker - Endstation unserer Nilreise. Für den Abend (18 Uhr) stand die Besichtigung des Luxor-Tempels auf dem Plan. Der späte Besuch war beabsichtigt, denn der Luxor-Tempel ist wunderbar geeignet für Nachtaufnahmen. Neben Kom Ombo ist er derzeit der einzige Tempel, der abends angestrahlt wird.Säulenhalle Demnächst wird auch der Horus-Tempel in Edfu angestrahlt zu bewundern sein. Der Luxor-Tempel (Eintritt 20 £E) gehört zu den beeindruckendsten Bauwerken Ägyptens und dominiert das Stadtzentrum des heutigen Luxors. Über verschiedene Herrscherkulturen hinweg wurde der Tempel immer wieder erweitert und vervollkommnet. Den Eingang der Anlage säumen zwei überdimensionale Sitzstatuen Ramses II. Der Obelisk wurde ursprünglich durch noch einen ergänzt, der aber im 19. Jh. an Frankreich verschenkt wurde und jetzt in Paris auf dem Placa de la Concorde steht. Im ersten Säulenhof fällt eine Moschee auf, deren Eingang sich 3 m über dem Boden befindet. Sie wurde an dieser Stelle lange vor der Freilegung des Tempels errichtet. Vor dem Tempel ist noch ein Teil der ehemals 2,5 km langen Sphinxallee erhalten, die früher den Luxor- mit dem Karnak-Tempel verband.
Vorderansicht des Luxor-TempelsSphinxallee
Als wir wieder zurück auf dem Schiff waren, machten wir uns noch auf den Weg zum Karnak-Tempel. Wir wollten auskundschaften wann am nächsten Tag die Ton & Lichtschau startete und was das Vergnügen kostet. Wenn, dann wollten wir das auf eigene Faust machen und uns nicht einem viel zu teuren fakultativen Ausflug anschließen.

08.09.
Auf den heutigen Tag freuten wir uns besonders, denn es ging nach Theben WestEingang ins Tal mit dem sagenumwobenen Tal der Könige. Theben West ist die größte altägyptische Nekropole. Die sich am Westufer ausbreitende Stadt der Toten wurde insgesamt über 3.000 Jahre lang genutzt. So gut wie alle Pharaonen des Neuen Reiches wurden hier bestattet. So richtig bekannt wurde das Tal der Könige als Howard Carter 1922 das unversehrte Grab des Tutanchamun mit vielen kostbaren Grabbeigaben fand.Grundriss vom Tutanchamun-Grab Theben West ist ein sehr weitläufiges Areal, wobei die meisten Besucher sich auf das Tal der Könige konzentrieren. Mit einer Eintrittskarte (20 £E) kann man dort bis zu drei Gräber besichtigen, ausgenommen das Grab des Tutanchamun, für das extra gezahlt (40 £E) werden muss. Die Videokamera kann man getrost im Fahrzeug lassen, denn Videoaufnahmen sind weder in den Gräbern noch im Außengelände erlaubt. Fotostative darf man ebenfalls nicht benutzen. Fotografiert werden darf seit April 2003 auch nur noch im Außengelände. Leider sind nur wenige Gräber für die Öffentlichkeit zugänglich. Ständig finden Restaurierungsarbeiten statt.Im Tal Die Gräber werden im jährlichen Wechsel für das Publikum geöffnet. Manche der Gräber mussten geschlossen werden, da die Luftfeuchtigkeit durch die Touristenmassen in den Räumen stark angestiegen war und die Malereien schädigte. Etwas ärgerlich war, dass die geöffneten Gräber nicht gleich am Eingang des Tales kenntlich gemacht wurden. Das hätte uns unnötige Lauferei erspart. In den wenigen geöffneten Gräbern drängten sich die Touristen. Man musste Schlange stehen und es ging nur in Kaffeebohnenschritten voran. Die Luft war dementsprechend. Uns verging dabei die Lust am Besuch des Tales. Wir besichtigten lediglich zwei von drei Gräbern. Auf das dritte verzichteten wir freiwillig. Die schönen Wand- und Deckenmalereien konnten wir gar nicht richtig genießen. Der ganze Touristentrubel war uns einfach zu viel.

Vom Tal der Könige fuhren wir weiter zum Hatschepsut-TempelTerrassentempel der Königin Hatschepsut (Eintritt 20 £E), der schon von weitem beeindruckt. In seiner Bauweise unterscheidet er sich von anderen Totentempeln.Wir waren da - bei 50 Grad Beachtlich ist, dass der Tempel aus dem Gebirge herausgemeißelt wurde. Zum Glück kann er wieder besucht werden. Nach den Anschlägen von 1997 waren Besichtigungen für einige Zeit nicht möglich. Als wir am Hatschepsut-Tempel waren, stand die Sonne fast im Zenit und brannte erbarmungslos auf uns herab. Schatten war kaum vorhanden. Auf dem Weg zurück nach Luxor machten wir noch einen kurzen Memnon-KolosseFoto-Stopp bei den Memnon-Kolossen. Sie standen einstmals am Eingang des Totentempels von Amenophis III., der sich über ein riesiges Areal von ca. 700 x 500 m erstreckte. Es ist das größte, jemals in Ägypten errichtete Einzelheiligtum. Heute ist davon nicht mehr erhalten als die beiden Statuen. Diese sind aus Quarzit und wurden aus einem einzigen Rohling geschaffen.

Der Nachmittag stand uns mehr oder weniger frei zur eigenen Verfügung. Die Option des fakultativen Ausflugs durch Luxor mit anschließender Ton & Lichtschau in der Tempelanlage von Karnak ließen wir ungenutzt. Wir wollten die Stadt lieber auf eigene Faust erkunden. Nach einer Ruhepause auf dem Schiff nahmen wir uns ein Taxi. Nach hartnäckigem Verhandeln einigten wir uns auf 15 £E bis in die Stadt und sagten dem Fahrer, dass er uns zum Basar bringen sollte. Dort wo er hielt, war von einem Markt jedoch weit und breit nichts zu sehen. Wir standen stattdessen direkt vor einem Laden. Er meinte dann, wir wären am Basar angekommen. Allem Anschein nach wollte er uns wahrscheinlich nur in den Laden eines Bekannten zerren. Die anfänglichen Diskussionen gaben wir schnell auf. Wir drückten ihm schnell sein Geld in die Hand und suchten das Weite. Wir bummelten etwas ziellos durch die Stadt, ohne genau zu wissen, wo der einheimische Basar war. Wir kamen erst am Touristenbasar vorbei, den wir aber links liegen ließen. Bei Mc Donalds ließen wir uns von einem Milch-Shake verführen. Nicht weit davon fanden wir dann den Beginn des einheimischen Marktes. Darüber zu bummeln war wirklich ein Erlebnis. Wir ließen uns von den Eindrücken durch das bunte Gewirr von Waren, Gerüchen und Menschen treiben. Ausgenommen von ein paar japanischen Touristen, die sich ein Stückchen auf Pferdekutschen über den Markt chauffieren ließen, waren wir allein unter Einheimischen. Wir kamen uns vor wie in einer anderen Welt - einerseits beschlich uns ein befremdendes Gefühl, da wir als Europäer natürlich auffielen, andererseits war es aufregend, einen kleinen Einblick in den Alltag der hiesigen Bevölkerung zu bekommen. Nach einigen Kilometern gelangten wir zu einer Hauptstraße, die uns wieder zurück zu unserem Schiff führte. Zugegeben wussten wir zwischenzeitlich nicht mehr wo wir waren. Wir hatten auf dem Basar so viel Zeit zugebracht, dass es für die Ton- und Lichtschau des Karnak-Tempels zu spät war. Wir waren aber nicht Böse darüber, denn das Basarerlebnis war uns viel mehr wert. Zum Glück hatten wir uns für ein spätes Abendessen angemeldet, so dass wir nicht mit hungrigem Magen ins Bett gehen mussten.

Unsere Tipps


Eine übersichtliche Karte vom Luxor-Tempel findet man wieder unter den Seiten von Touregypt.

Ideal kann man einen romantischen Sonnenuntergang in Luxor mit dem Besuch einer Eisbar (Mövenpick) verbinden. Von hier aus hat man den besten Blick und genießt noch dazu.

Wer im Vorfeld zumindest wissen möchte, von welchen Personen Gräber im Tal der Könige zu finden sind (62 an der Zahl), kann sich hier darüber informieren.

Bei den Taxifahrern sollte man sich generell auf keine Diskussionen einlassen, weder beim Aushandeln des Preises, noch bei den Versuchen die Fahrgäste in ein Geschäft zu locken oder nachträglich beim Verlangen eines höheren Fahrpreises. Wir haben, sofern die Diskussionen begannen, den Fahrer einfach stehengelassen und sind unserer Wege gegangen.


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