| Home | 24-Februar-2005
Luxor / Karnak

02.09.
Unser erster Urlaubstag begann ganz entspannt. In aller Ruhe und voll freudiger Erwartung auf unseren lang ersehnten Urlaub fuhren wir zum Flughafen Leipzig, von wo aus unser Flug nach Luxor startete. Nach etwa 4,5 Stunden Flug landeten wir in Ägypten bei ca. 40°C. Gleich in der ersten Halle, noch vor der Passkontrolle, empfing uns ein Mitarbeiter von Phoenix, um in unseren Pässen den Visumsstempel zu verewigen. Im Bus kassierte er dann den Betrag von 17,50 € für das Einreisevisum. Auf dem Flughafen versorgten wir uns gleich noch mit etwas Landeswährung. Es ist ratsam, das gleich da zu erledigen, denn später während der Reise auf dem Nil sind die Gelegenheiten rar. Vom Flughafen ging´s per Bus zum Schiff. Auf der Fahrt war nicht zu übersehen, dass wir in einem Dritte-Welt-Land waren, das mit zu den ärmsten Ländern der Welt gehört. Dies war uns bis dato nicht so bewusst.

Unsere Nilkreuzfahrt trug den Namen "Hapi", was König bedeutet, sicherlich ein Bezug zum Tal der Könige, wo uns unsere Reise später noch hinführte. Die meisten Nilkreuzfahrten starten allerdings in Luxor. Schiffsreihe Dementsprechend voll sind auch die Anlegestege. Etwa 280 Schiffe verkehren auf dem Nil. Zum Glück verteilen sich diese gleichmäßig auf die gesamte befahrene Strecke zwischen Assuan und Luxor. In Luxor parken sie aber schon in zweiter und dritter Reihe. Unser Schiff trug den Namen "La Reine du Nil" und entsprach nicht ganz dem, was wir erwartet hatten. Das Schiff war Baujahr 1986 und ziemlich abgewohnt. Unter Komfortklasse hatten wir uns etwas anderes vorgestellt, aber wir arrangierten uns damit. Auf das Schiff, welches der Veranstalter einsetzt, hat man ohnehin keinen Einfluss. Man muss sich also einfach überraschen lassen. Hätten wir nicht andere Schiffe der gleichen Kategorie von innen gesehen, wäre unsere Enttäuschung auch nicht ganz so groß gewesen. Wir waren auf dem Mitteldeck einquartiert. Ein Öffnen der Fenster war jedoch nicht möglich. Da wir uns ohnehin nur zum Schlafen im Zimmer aufhielten, war uns das auch egal. Der erste Tag klang nach dem Abendessen bei einem Gläschen Wein an Deck aus.

03.09.
Das Aufstehen war heute mit 7.00 Uhr so als würden wir zur Arbeit gehen. Es sollte noch härter werden. Um 8.30 Uhr brachen wir zum Karnak-Tempel auf, der nur 10 Gehminuten von unserer Schiffsanlegestelle entfernt lag. Unser Reiseführer gab unserer Gruppe den Erkennungsnamen "Habiby", wohl für Ihn eine ständige Erinnerung an seine große Liebe, denn er bedeutet Liebling. Es war O.K., andere Gruppen hießen z.B. Yalla-Yalla.

TempelfassadeAnsicht
Karnak gilt mit rund 5.000 qm als die größte Tempelanlage Ägyptens, allerdings ist davon heute nur noch ein Teil erhalten. Die Bauarbeiten am Tempel dauerten etwa 2.000 Jahre und stellenweise wurde der Tempel noch nicht einmal fertig gestellt. Insgesamt waren 81.000 Mann am Bau beschäftigt.Obelisken Der Karnak-Tempel ist dem Gott Amun, dem König der Götter gewidmet, der oft auch als Widder dargestellt wird. Der Bau besitzt die größte und höchste Tempelfassade Ägyptens mit 114 m Breite sowie jeweils 14 m Dicke und Höhe, die jedoch nie fertig gestellt worden ist. Die Fassade ist mit Gängen nur so durchzogen, doch können diese nicht besichtigt werden, was Ronny der alte Klettermaxe besonders schade fand.

Beeindruckend ist der Obelisk der Königin Hatschepsut. Mit einer Höhe von ca. 30 m und einem Gewicht von etwa 320 t ist er der größte unter den altägyptischen Obelisken. Hergestellt wurde er in einer Rekordzeit von nur 7 Monaten.

SäulensaalEine weitere Besonderheit ist der größte Säulensaal Ägyptens mit 134 Säulen, die die Papyruspflanze symbolisieren. Die Führung durch den Tempel war ziemlich lang (2,5 Stunden), so dass nicht viel Zeit für die individuelle Besichtigung blieb. Wir seilten uns zwischendurch einfach von der Gruppe ab, um den Tempel auf unsere Art zu besichtigen. Dem Reiseführer schmeckte das zwar nicht, aber er hatte Verständnis dafür, wie sich später noch zeigen sollte. Eine ruhige Ecke war sowieso bei den vielen Touristengruppen im Tempel kaum zu finden.

Anke vor der KulisseWidderObelisk

Unser Tipp


Den Karnak-Tempel kann man auch abends zur Sound & Light Show besuchen. Der eine findet die Shows kitschig, der andere toll - jeder sollte sich sein eigenes Urteil darüber machen. Die Show findet in aller Regel drei Mal am Abend statt - in Deutsch am Montag, Mittwoch und Sonntag.
Das Ticket kostet 33 £E.


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