20.02.2004
Da heute Morgen der Himmel über Malta mit Wolken verhangen
war, entschieden wir uns kurzfristig, heute die Hauptstadt
Valetta und die umliegende Gegend zu erkunden. Mit dem Bus Nr.
40 (0,40 Lm) fuhren wir nach Sliema. Von hier starten alle
Hafenrundfahrten rund um Valetta. Wir wählten absichtlich nicht
den größten Kahn von Captain Morgan Cruises
für die Tour, sondern entschieden uns für einen kleineren Anbieter
(Luzzu Cruises). Das Boot war zwar recht klein, aber dennoch Vertrauen
erweckend. Der Vorteil des kleinen Bootes war, dass wir damit
in die Seitenarme der Häfen wirklich tief rein fahren konnten.
Im Gegensatz zu Captain Morgan Cruises kostete die Tour nicht 6,25
Lm sondern nur 5,50 Lm pro Person und dauerte mit 1 Stunde 50 Minuten
eine halbe Stunde länger. Zusätzlich waren die Getränke an Bord inbegriffen.
Die Bootstour ging zunächst durch den Marsamxett Hafen
und anschließend
durch den Grand Harbour, den größten Naturhafen Europas
mit 4 km in Tiefe. Die Fahrt war wirklich interessant und auch
kurzweilig. Wir bekamen fast ununterbrochen Informationen über
Valetta und die Geschichte von Malta in Englisch. Nach der Rundfahrt
schlenderten wir für kurze Zeit durch Sliema und setzten dann aber
bald mit der Fähre nach Valetta über (0,35 Lm pro Person).
Die Mittagszeit war bereits stark fortgeschritten,
und so hielten wir bei unserer Ankunft in Valetta erst einmal Ausschau
nach etwas Essbarem. Wir wollten unbedingt die viel gerühmten
Pastizzi probieren. In der Theaterstraße wurden wir fündig.
Als lauschiges Plätzchen für unsere Mittagsmahlzeit wählten
wir den Lower Barracca Garden, von wo aus man einen herrlichen
Blick auf die Three Cities (Vittoriosa, Senglea, Cospicua) und
den Grand Harbour hat. Die Pastizzi waren gar nicht so der Hammer,
da sie sehr fettig sind. Besser haben uns dagegen die Qassatat
(kleine Teigtörtchen mit Ricotta oder Thunfisch und Spinat gefüllt)
geschmeckt. Gestärkt liefen wir weiter zur Malta Experience
und
holten uns Tickets für die letzte Vorstellung 16 Uhr (3 Lm pro Person).
Weiter ging´s zur Markthalle, in der am Nachmittag nicht
mehr viel los war. Früh herrscht sicherlich richtiger Markttrubel.
Gegenüber befindet sich der von außen unscheinbare Großmeisterpalast.
Heute residieren dort Maltas Staatspräsident und das Repräsentantenhaus.
Für Besucher ist die Armory,
die Rüstkammer im Erdgeschoss zugänglich. Ob auch die Staatsgemächer
noch besichtigt werden können, wissen wir nicht. Wir wollten uns
lieber über die Republic Street, die Hauptschlagader und
Fußgängerzone der Stadt treiben lassen oder durch die stark ansteigenden
bzw. abfallenden Nebenstraßen in Ruhe schlendern.
Den Upper Barracca Garden konnten wir leider nicht sehen,
da er wegen Bauarbeiten leider gesperrt war. Unser nächstes Ziel
war die St. John´s Co-Kathedrale. Auch wenn man sich sonst
nicht für Kirchen interessiert, sollte man zumindest diese eine
auf Malta gesehen haben. Außen stehend fragt man sich weshalb, aber
von innen weiß man dann warum. Der reich mit bunten Grabplatten
versehene Fußboden sowie die reich verzierten Wände und Decken sind
den Eintritt von 1 Lm auf jeden Fall wert. Fotografieren mit Blitz
und Absatzschuhe mit schmalen Pfennigabsätzen
sind nicht erlaubt! Wie gut, dass Anke solche Schuhe nicht mithatte,
denn wir mussten uns dann mächtig beeilen, um rechtzeitig zur Malta
Experience zu kommen. Die Multivisions-Show informiert sehr
anschaulich über die Geschichte Maltas. An den Sitzen gibt es Kopfhörer,
bei denen man seine Sprache einstellen kann, sofern man die Richtige
wählt (Anke hatte hier erst Japanisch drauf). Auf dem Rückweg zum
Busbahnhof trafen wir überall auf für den Karneval farbenfroh
verkleidete Kinder. Vom 19. bis 23. Februar, also zu der Zeit wo
wir auf Malta weilten, war Karneval. Jeden Tag gab es Umzüge oder
Veranstaltungen. Es sollte also nicht der letzte Tag gewesen sein,
wo wir den Karneval miterleben konnten.
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